10. Forderungen an Struktur und System
Wir haben uns hingesetzt und überlegt, was wir anders wollen:
- Wir fordern unabhängige interne und externe Beschwerde- und Beteiligungsstrukturen. Man muss sich an eine externe unabhängige Stelle wenden können, wenn es Konflikte zwischen Patient*innen/Bewohner*innen und Betreuenden/Pfleger*innen/Ärzt*innen gibt und Auskunft über unsere Rechte geben kann. Es braucht auch eine externe Aufsichtsstelle, die regelmäßig überprüft, ob Standards und Rechte der Betroffenen eingehalten werden.
- Um größtmögliche Neutralität im familiengerichtlichen Prozess zu wahren, fordern wir, dass die ärztlichen Gutachten von unabhängigen Ärzten angefertigt werden und nicht vom zukünftig behandelnden Arzt. Nur so können Interessenskonflikte vermieden werden.
- Es braucht mehr Fachärzt*innen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie!
- Wir fordern eine bessere Ausstattung der Klinikschulen und eine bessere Zusammenarbeit zwischen Klinik- und Herkunftsschule.
- In den Einrichtungen wird häufig ausschließlich mit den jungen Menschen gearbeitet, aber selten mit der Herkunftsfamilie, was häufig dazu führt, dass die Probleme, die es zu Hause gab weitergehen. Daher fordern wir eine stärkere Einbindung der Familie in der kinder- und jugendpsychiatrischen Arbeit.
- Hilfen sollten prinzipiell nicht ungeplant und ohne Übergangsunterstützung beendet werden.
- Wir fordern, dass junge Menschen, die geschlossen untergebracht werden, ausnahmslos über ihre Rechte aufgeklärt werden. Transparenz wird häufig nicht genug berücksichtigt.