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3.1 Lebens-Geschichte Nummer 1

Ich bin in Hannover geboren.
Da habe ich 6 Jahre gewohnt.
Mit 6 Jahren habe ich angefangen Zigaretten zu rauchen.

Dann bin ich mit meiner Mutter
und meinem Bruder weg gezogen.
Wir sind wegen meinem Vater weg.
Er hatte sehr viel mit der Mafia zu tun.
Die Mafia ist eine kriminelle Organisation.
Das bedeutet: Es wird oft gegen das Gesetz gehandelt.
 

Bis zu meinem 10. Lebens-Jahr lief mein Leben gut.
Dann habe ich die Schule gewechselt.
Mit 10 habe ich angefangen zu kiffen.
Das bedeutet: Ich habe Rausch-Gift geraucht.
Ich habe jeden Tag
3 bis 4 Zigaretten mit Rausch-Gift geraucht.
Zu diesen Zigaretten sagt man auch Joints.
Und mir war die Schule egal.

Mit 11 Jahren habe ich andere Drogen genommen.
Ich habe mit Kokain und Ecstasy angefangen.
Diese Drogen sind stärker.

Zwischen 11 und 12 Jahren war ich in einer Entzugs-Klinik.
Da wurde 7 Wochen versucht,
mir die Drogen abzugewöhnen.
Dann lief es erstmal gut.

Später ist meine Oma in meinen Armen gestorben.
Danach habe ich wieder mit Drogen angefangen.
Ich habe für die Drogen immer mehr Geld gebraucht.
Damals war ich 12 Jahr.
Ich bin noch zur Schule gegangen.

Ich habe kein eigenes Geld verdient.
Drogen müssen aber mit Geld bezahlt werden.
Ich wollte aber nicht meine Mutter nach Geld fragen.
Sie hatte es auch oft schwer.
Darum habe ich mit kriminellen Sachen angefangen.
Ich habe mir das Geld von anderen Menschen genommen.
So hatte ich am Tag um die 300 Euro.
Dabei habe ich gegen Gesetze verstoßen.

Drogen erzeugen einen Rausch.
In diesem Rausch machen Menschen oft unüberlegte Sachen.
Ich habe mich dann auch mit anderen Menschen geschlagen.
Das wurde gemeldet.
Die Meldung wird Anzeige genannt.
Ich hatte Anzeigen wegen versuchtem Tot-Schlag.
Und wegen schwerer Körper-Verletzung.
Damit habe ich wieder gegen Gesetze verstoßen.

Mit 13 war ich nochmal in einer Entzugs-Klinik.
Hier wurde 4 Monate und 2 Wochen versucht,
mir die Drogen abzugewöhnen.
Das hat aber nicht viel gebracht.
Ich habe mich verstellt.
Ich habe so getan,
als würde alles besser werden.
Aber eigentlich wurde es nicht besser.
Ich wollte einfach nur wieder raus.
Ich wollte auch wieder an Drogen kommen.

Irgendwann hatte ich 61 Anzeigen wegen Straf-Taten.
1 Monat nach der Entzugs-Klinik bin ich dann in die IG2.
IG2 bedeutet Intensiv Gruppe.
Eine Intensiv Gruppe ist eine besondere Wohn-Gruppe.
Das war eine geschlossene Unter-Bringung.
Dort habe ich 6 Monate gelebt.
Ich durfte nicht raus.
Aber da habe ich große Fortschritte gemacht.

Danach bin ich in die IG1 gekommen.
Die IG1 war eine halb geschlossene Unter-Bringung.
Da lief alles gut.
Ich hatte wieder öfter mein Handy.
Und ich hatte mehr Freiheiten.

Irgendwann hatte ich einen Rück-Fall.
Bei einem Drogen-Test hat man mich erwischt.
Ich hatte wieder Kokain genommen.
Deshalb durfte ich 4 Monate nicht nach Hause fahren.
Und ich musste ein Jahr länger
in der geschlossenen Einrichtung bleiben.

Inzwischen läuft alles gut.
Ich bin seit 1 Jahr und 9 Monaten in der Geschlossenen.
Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu den Betreuern.
Und auch zu den anderen Jugendlichen.
Viele Betreuer sagen:
„Du bist eine Vorbild und der Boss“.
Fast alle Jugendlichen hören auf mich.
Aber ich bin nicht der Boss.

Dieses Jahr im Sommer werde ich entlassen.
Ich mache dann eine Ausbildung im Einzel-Handel.
Und ich ziehe in eine ganz offene Einrichtung.